INFOS Phelsuma Grandis

Eine artgerechte Haltung der Tierart Phelsuma Grandis setzt voraus, dass du dich mit der Art auseinander setzt. Dazu solltest du dich zunächst mit ihren Eigenschaften und ihrem Lebensraum befassen.

Madagaskar

VORKOMMEN Phelsuma Grandis

Nord-Madagaskar und Nosy Be

Madagaskar liegt südöstlich von Afrika. Durch seine Isolierung im Laufe der Erdgeschichte haben sich auf Madagaskar viele endemische Tierarten entwickelt, wie Phelsumen und Lemuren. Im nördlichen Regenwald südlich von Antsiranana lassen sich verschieden große und farbige Exemplare der Tierart Phelsuma Grandis vorfinden. Die meisten weiteren Arten der Gattung Phelsuma sind ebenfalls auf Madagaskar anzutreffen.

Nosy Be ist eine Insel vulkanischen Ursprungs etwa 10 Kilometer norwestlich von Madagaskar und beheimatet auch Phelsuma Grandis.

AUSSEHEN Phelsuma Grandis

  • Mit grünen Schuppen bedeckter Körper, auf dem sich ein individuelles rotes Muster befindet.
  • Der Rotanteil ist bei adulten Tieren geringer als bei der Jugendfärbung.
  • Meistens ist ein rotes V auf dem Kopf des Tieres vorzufinden. Wie bei allen Züchtungen gibt es auch Varianten mit besonders hohem (high red) oder niedrigem Rotanteil. Wir züchten auf keine besondere Färbung, sondern staunen immer wieder über die Vielfalt der verschieden ausgeprägten natürlichen roten Färbungen. Die Kopfzeichnung ist ein individuelles Merkmal.
  • Die Unterseite ist weiß bis gelblich.
  • An den Zehen befinden sich Haftlamellen (Subdigitallamellen). Sie ermöglichen dem Gecko das Haften an glatten Oberflächen wie Glasscheiben.
  • Im Gegensatz zu anderen Reptilien hat der Grandis schwarze, runde Pupillen.
  • Er besitzt keine Augenlider, so dass das Auge mittels der Zunge befeuchtet wird.
  • Die Wahrnehmung des Umfelds erfolgt hauptsächlich visuell, kann aber auch über Geruchsknospen auf der Zunge erfolgen.
Präanofemoralporen eines männlichen Phelsuma Grandis
Ausgeprägte Präanofemoralporen eines männlichen Phelsuma Grandis

GESCHLECHTS-MERKMALE Phelsuma Grandis

Die Geschlechtsbestimmung bei der Gattung der Phelsumen bleibt ein Dauerrenner. Die Foren auf Facebook beinhalten regelmäßig die Frage, ob Männlein oder Weiblein.

Eine eindeutige Geschlechtsbestimmung lässt sich erst im Zeitraum ab ca 8 bis 12 Monaten feststellen.

Das primäre Merkmal sind die Präanofemoralporen an der Innenseite der Oberschenkel. Beim Männchen sind diese deutlich ausgeprägter als beim Weibchen. Die Ausprägung verstärkt sich mit dem Alter der Tiere.

Bei ausgewachsenen Tieren bietet auch die Größe der Tiere eine Orientierung, da Männchen deutlich größer als Weibchen werden können. Weibchen bilden außerdem eindeutige Kalktaschen aus, die ebenfalls ein einfaches Bestimmungsmerkmal darstellen.

VERHALTEN gleichgeschlechtlicher Phelsuma Grandis

Gleichgeschlechtliche Tiere (vor allem männliche Phelsumen) sind untereinander nicht verträglich! Das gilt für mehrere Männchen genauso wie für mehrere Weibchen. Das unterdrückte Tier wird sich zunehmend versuchen zu verstecken. Das dominante Tier stellt dem Unterdrückten aber weiter nach, und es kommt in Folge zu Beißereien, bei denen es häufig zu Hautverletzungen kommt. In unserer Zucht haben wir solche Verletzungen bereits bei Tieren mit einem Alter von 4 Wochen festgestellt, so dass wir unseren Nachwuchs bereits nach 2 Wochen trennen.

Normalerweise ist es möglich ein Pärchen zu halten. Es kann aber plötzlich (auch nach langer Zeit, in der sie sich gut vertragen haben) zu Auseinandersetzungen und Kämpfen kommen. In diesem Falle sollte man ein zweites Becken bereit stehen haben und die Tiere trennen. Man kann ein Tier auch problemlos „alleine“ halten. Das Artverhalten wird aber erst durch eine paarweise Haltung richtig deutlich, und nichts wird dir mehr ein Lächeln ins Gesicht zaubern als ein frischgeschlüpfter winziger Phelsuma Grandis!

Infos Phelsuma Grandis

FORTPFLANZUNG Phelsuma Grandis

Alle 4 Wochen kann das Weibchen ein Doppelgelege Eier ablegen. Sie werden gern in dicken Bambusröhren abgelegt. Soll daraus Nachwuchs schlüpfen, ist es empfehlenswert die Eier in einem Inkubator zu inkubieren, da die Elterntiere den Jungtieren im Terrarium nachstellen können. Weibchen entstehen theoretisch bei geringerer Inkubationstemperatur, Männchen bei höherer. Wir haben in unserer Zucht aber durchaus schon auf Männchen inkubiert, es wurden aber Weibchen.

RESUMÉ | Infos Phelsuma Grandis

Die Basis ist also die Kenntnis der Tierart Phelsuma Grandis. Es gibt viel empfehlenswerte Fachliteratur zur Art der Phelsumen. Setz Dich damit auseinander, denn je besser du dein Tier kennst, desto leichter wird es dir fallen ihm einen adäquaten Lebensraum zu bieten. Und je besser der Lebensraum imitiert ist, desto besser sind die Voraussetzungen, dass du einen vitalen Großen Madagaskar Taggecko haben wirst.

Indem du dich mit dem natürlichen Lebensraum auseinander setzt, kannst du ihn also möglichst gut in deinem Terrarium imitieren. Als nächstes solltest du dich mit der Terrariengröße, Einrichtung und einer adäquaten Nachahmung des Klimas beschäftigen.