Eiablage & Zeitigung | Phelsuma Grandis züchten
NACHZUCHT | Phelsuma Grandis züchten
Wenn du Phelsuma Grandis erfolgreich züchten möchtest, solltest du zunächst für optimale Haltungsbedingungen sorgen. Die Art an und für sich lässt sich recht unkompliziert nachzüchten, wenn du einige Dinge beachtest.
Paarung & Entwicklung
Das Paarungsverhalten ist immer wieder interessant zu beobachten. Unter heftigem Kopfnicken nähert sich das Männchen dem Weibchen an. Das Weibchen gibt dem Männchen durchaus zu verstehen, wenn es nicht paarungsbereit ist. Es beschwichtigt dann mit Ärmchen drehen. Es kann aber auch durchaus bei zu viel Zudringlichkeit zuschnappen.
Ist es paarungsbereit, so setzt das Männchen zu einem Nackenbiss an, mit dem er das Weibchen unter sich fixiert. Das Männchen besitzt einen Hemipenis, die Kopulation dauert circa ein bis mehrere Minuten.
Gut zu wissen: Die Weibchen können das Sperma der Männchen über längere Zeit speichern. So gab es bei uns auch noch mehrere Monate nach einer Schonungstrennung des Weibchens die Ablage befruchteter Eier.
Die Eier entwickeln sich im Körper des Weibchens in etwa 30 Tagen. Oft ist es an dem zunehmenden Bauchumfang zu erkennen, manchmal sieht man kurz vor der Eiablage, wie sich die Eier durch die Haut abzeichnen. Das Weibchen legt die Eier gern in Bambusröhren ab, meist als Doppelei, seltener auch als Einzelei. Die Eier sind nicht wie bei anderen Phelsumen an den Bambus geklebt, sondern werden vom Weibchen so lange mit den Pfoten gedreht, bis sie trocken sind. So lassen sie sich gut in einen Brutbehälter überführen. Dabei musst du beachten, die Position der Eier möglichst unverändert zu lassen, da es sonst zu einem Absterben des Embryos kommen kann. Oben sollte also auch weiterhin oben sein.
Wachseier
Unbefruchtete Eier werden als sogenannte Wachseier gelegt. Diese besitzen nicht wie befruchtete Eier eine ausgehärtete Schale, sondern sind eher wachsig weich. Meist werden sie vom Weibchen, ähnlich wie die Haut beim Häuten, wieder aufgefressen. So verwerten sie die Mineralien und Nährstoffe optimal.
Oft geschieht das so schnell, dass man sie nicht einmal zu Gesicht bekommt, und nur ein unscharfes Momentfoto schießen kann!
ZEITIGUNG
Die Zeitigungsdauer ist abhängig von der Temperatur, die optimal zwischen 26°C – 32°C liegt. Niedrigere Temperaturbereiche dieser Range sorgen meist für stabilere Nachzuchten. Schneller ist hier also nicht besser! Meist schlüpfen die 5-6 cm großen Geckobabys nach 2-3 Monaten. Jedesmal ein phantastischer Augenblick!
Meine ersten Zeitigungsversuche fanden als Jugendlicher in einem Aquarium statt. Der Behälter stand auf einem Stein, im Wasser sorgte ein Heizstab für die richtige Temperatur und Feuchtigkeit. Ergebnis: Jedesmal verschimmelte der Ansatz, es war schlicht zu feucht.
Mit der richtigen Technik ist es aber kein Problem: Der Lucky Reptile HN-2 Herp Nursery II* bietet einen Thermostat mit automatischer Umschaltung zwischen Heiz- und Kühlbetrieb und einen in 1°C Stufen einstellbaren Bereich von 5-60°C (durch Kühlung auch für Überwinterung geeignet, aber das brauchen Phelsumen nicht).
Theoretisch geht es auch ganz ohne Brutbehälter: Wenn man die Eier einfach im Terrarium lässt, werden die Jungtiere auch schlüpfen. Die schwankenden Temperaturen sind durchaus zuträglich für eine stabile Entwicklung, funktionieren aber auch im Brutbehälter mit Vorschaltung einer Zeitschaltuhr. Wenn ihr die Eier im Terra belasst, müsst ihr aber sehr aufpassen, denn die Elterntiere sehen die Jungtiere gern als Futter an. Wir empfehlen allein deshalb einen Brutbehälter.
Die Eier sollten auf einem Material liegen, das Feuchtigkeit speichert und nicht schimmelt. Auch hier haben wir mit verschiedenen Materialien Erfahrungen gesammelt. Unser Lieblingsmaterial ist HatchRite* von Lucky Reptile, mit dem wir schon viel Zuchterfolg hatten. Es hat schon zu Beginn direkt den richtigen Feuchtigkeitsgrad, so dass du auch ohne viel Erfahrung nichts verkehrt machen kannst.
Vom Ei zum Schlupf – was musst du beachten
Jungtiere
Frisch geschlüpfte Tiere ernähren sich zunächst noch vom Dotterrest. Sie nehmen in den ersten 1-2 Tagen oftmals nicht direkt Futtertiere an. Das ist aber kein Problem, biete ihnen einfach weiter Futter an, irgendwann geht’s los!
Das Terrarium sollte anfangs der Größe entsprechend klein sein, damit sich die Futtertiere nicht verkriechen. Als Bodengrund kann zum Beispiel ein Papiertuch dienen. Wir nehmen hier noch kein Kokos-Substrat, da wir schon Fälle bei solch kleinen Geckos hatten, bei denen sie das Substrat mitgefressen haben und einen Darmverschluss bekamen.
Vom Schlupf zum Aufwachsenden – was musst du beachten
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